Planspiele unter Partnern

Trotz kaum greifbarer Ergebnisse überwiegt Zufriedenheit mit Tsipras’ Moskau-Besuch

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die EU atmet auf: Ihr Enfant Terrible hat in Moskau weder um russische Kredite gebeten noch ein Veto bei Sanktionen in Aussicht gestellt. Das ist nicht verwunderlich - Tsipras hatte davon nie gesprochen.

Ausgerechnet ein Heiligenbild ist das einzig handfeste Ergebnis, das der konfessionslose Alexis Tsipras aus Moskau mitbrachte. Die Ikone der Heiligen Nikolaos und Spiridonas war im Zweiten Weltkrieg von dem als »Schlächter von Kreta« berüchtigten Nazi-General Friedrich-Wilhelm Müller aus einem Kloster in Sparta entwendet worden. Über diese historische Rückgabe hinaus brachte der Antrittsbesuch des griechischen Premiers in Russland nicht viel Greifbares - weder in der Frage eines weiteren Preisnachlasses für russisches Erdgas noch zur Aufhebung des Embargos auf griechische Agrarprodukte für Russland. Alle Vereinbarungen, etwa über Kooperationen russischer und griechischer Unternehmen beim Handel von Obst und Gemüse oder eine Beteiligung Griechenlands an der geplanten russischen Gaspipeline Turkish Stream, verblieben auf der Ebene der Planspiele.

Für die Beteiligten auf russischer wie griechischer Seite waren die Begegnungen an Mittwoch ...


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