Gesetz soll zum Impfen verpflichten

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Berlin/Sydney. Erneut hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Impfverweigerern angesichts der hohen Zahl an Masern-Erkrankungen mit Impfzwang gedroht. Nicht impfen sei verantwortungslos. Die Krankheit sei unnötig, weil es einen wirksamen Impfschutz gebe. Wer diesen ohne medizinische Notwendigkeit verweigerte, schade auch Kindern, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Eine Impfpflicht dürfte kein Tabu sein. Man werde das in den Beratungen zum Präventionsgesetz debattieren.

Vorgesehen sei, vor dem Besuch einer Kindertagesstätte eine Impfberatung verpflichtend festzulegen. Auch solle bei jeder Jugend- oder Erwachsenenuntersuchung der Impfstatus abgefragt werden. Welche Konsequenzen bei einer Impfverweigerung zu ziehen seien, müsse auch mit den Ländern erörtert werden.

Rund ein halbes Jahr nach dem Masern-Ausbruch in Berlin ist noch kein Ende absehbar. Seit Oktober wurden dort mehr als 1000 Fälle gemeldet. Mindestens 80 Fälle wurden in Thüringen, hier insbesondere in Erfurt, registriert, 75 in Bayern. In Berlin wurden den Behörden zufolge mindestens 330 Kinder zeitweilig von Kitas und Schulen ausgeschlossen.

Australien will Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, künftig wichtige Sozialleistungen kürzen. Premierminister Tony Abbott sagte am Sonntag, ein entsprechender Gesetzesentwurf der Regierung laufe auf eine »Ohne Impfung, kein Geld«-Politik hinaus. Agenturen/nd

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