nd-aktuell.de / 13.04.2015 / Politik / Seite 20

Polen bittet zur Kasse

Frankfurt (Oder). Verkehrssünder in Polen müssen vom Sommer an mit saftigen Geldbußen rechnen. Das Parlament hat einer Verschärfung des Bußgeldkatalogs zugestimmt, berichtete die »Märkische Oderzeitung«. Wer innerorts die zulässige Geschwindigkeit um zehn km/h überschreitet, muss 28 Euro zahlen. Außerorts sind es 14 Euro. Ab 31 zu viel auf dem Tacho werden 170 Euro verlangt. Wer 50 km/h zu schnell ist, zahlt 400 Euro. Kassiert wird in Polen üblicherweise direkt am Straßenrand. Erlaubt sind innerorts 50 km/h, zwischen 23 und 6 Uhr 60 km/h. Auf Landstraßen gilt Tempo 100, auf Autobahnen 140.

Deutsche Autofahrer, die in Polen geblitzt werden, müssen seit einem Jahr mit Post aus dem Nachbarland rechnen. Laut Bundesamt der Justiz wurde 2014 von Polens Behörden in 100 Fällen um Vollstreckungshilfe ersucht. Umgekehrt waren es 6700 Fälle. Das Missverhältnis liegt daran, dass ein EU-Beschluss zum europaweiten Datenaustausch zur Vollstreckungshilfe von Deutschland früher umgesetzt wurde. dpa