Ein rauchender Mann und andere Unwichtigkeiten

Stuttgarter NSU-Untersuchungsausschuss ermittelt weiter, was die Polizei offenbar nicht interessierte

Die Mitglieder des Stuttgarter NSU-Untersuchungsausschusses trafen sich am Montag zur zehnten Sitzung. Sie müssen Mordermittlungen führen, die eigentlich Aufgabe der Polizei wären.

Was sich Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg bislang bei der Nichtaufklärung der NSU-Verbrechen, insbesondere bei den Recherchen zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn geleistet haben, ist so skandalös, dass die Mitglieder des zuständigen Untersuchungsausschusses auf jeder Sitzung erneut die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Ob sie es wollen oder nicht, die elf Abgeordneten sind zu Detektivarbeit gezwungen, um ihren Auftrag zu erfüllen. Doch bei allem Wohlwollen - wie kompetent können ein Absolvent einer Handelsschule, Rechtsanwälte, Kommunalpolitiker, ein passionierter Bahn- und Radfahrer, eine Physiotherapeutin, eine Studienrätin, ein Ex-Vize-Ministerpräsident und anderweitig berufsfremd geprägte Menschen nachträglich Spuren sichern und auswerten, Personenprofile erstellen und Tathergänge rekonstruieren? Jüngst musste der Ausschussvorsitzende sogar den Laptop, Handys sowie Speichersticks des ehemali...


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