Fidesz verliert den Siegernimbus

Rechtsradikale Jobbik rückt nach Wahlerfolg in Ungarn auf den zweiten Platz vor

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ungarns Fidesz-Partei verlor erneut bei einer Nachwahl - diesmal gegen Jobbik, die ihr erstes Direktmandat überhaupt errang.

Nur der Sieger hatte Grund zur Freude. »Das System der Arroganz und Einschüchterung« sei gescheitert, jubelte Gabor Vona, der Chef von Ungarns rechtsradikaler Jobbik-Partei. Erstmals hatte sie ein Direktmandat bei der Parlamentsnachwahl in Tapolca erobert: »Das Volk hat genug von Fidesz und Viktor Orban.«

Tatsächlich ist die zweite Schlappe innerhalb weniger Wochen für Fidesz ein empfindlicher Schlag. Schon Ende Februar hatte die Regierungspartei von Premier Orban bei der Nachwahl im nahen Veszprem eine ihrer Hochburgen an einen unabhängigen Linkskandidaten verloren. Nun hat Fidesz erneut einen Wahlkreis verloren, den die Partei bei der Parlamentswahl vor Jahresfrist mit 20 Prozent Vorsprung noch klar gewonnen hatte.

Als »Frage der Ehre« hatte Ministerpräsident Orban bei seinem Abstecher nach Tapolca vorab einen Nachwahlsieg bezeichnet. Danach beschränkte sich der Hobby-Kicker auf eine Kurzanalyse in Fußballsprache: Von der Querlatte sei...


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