Der Bettlakenflieger kehrt zurück

Im Schloss Colditz, einst NS-Kriegsgefangenenlager, wird ein legendäres Fluchtgerät gezeigt

  • Sabine Fuchs, Colditz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Fluchtversuche alliierter Offiziere während des Zweiten Weltkrieges aus dem Gefangenenlager Schloss Colditz waren abenteuerlich. Der kühnste Plan ist nun in der Schlosskapelle dokumentiert.

Aus Möbelstücken, Bettlaken und anderen Textilien bastelten zwei britische Offiziere ihr abenteuerliches Fluggerät. Es sollte ihnen in der NS-Zeit zur Flucht aus dem Kriegsgefangenenlager Schloss Colditz in Sachsen verhelfen. Genau 70 Jahre nach der Befreiung der dort inhaftierten alliierten Militärs soll an diesem Donnerstag eine originalgetreue Nachbildung des legendären »Colditz-Gleiters« präsentiert werden - genau dort, wo die britischen Offiziere ihn einst heimlich bauten, auf dem Dachboden der Schlosskapelle.

Als Werkstatt diente damals ein mit einer falschen Wand abgetrennter Teil des Dachbodens, der nur über eine getarnte Luke zu erreichen war, wie Peter Knierriem, Leiter von Schloss Colditz berichtet. Vom Dach der Schlosskapelle sollte der Segler in einem Bogen über die Wasser der Mulde ans andere Ufer gleiten. Die Briten setzen ihren Plan jedoch nicht mehr um, da amerikanische Truppen das Gefangenlager am 16. April 1945 befrei...


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