nd-aktuell.de / 15.04.2015 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

In seinem philosophischen Standardwerk »Per Anhalter durch die Galaxis« hat Douglas Adams die Frage nach dem Sinn des Lebens zutreffend mit »42« beantwortet. Aber, ach. Nicht nur Douglas Adams ist längst tot, vergessen ist auch alle universelle Erkenntnis. Und wie viel mehr gilt das jetzt, nach dem Ableben des »letzten deutschen Weltautors«, Günter Grass. Je weiter die Globalisierung voranschreitet, desto weniger Menschen verstehen sich als Kosmopoliten. Viele wissen nicht einmal mehr, dass ein solches Wort existiert. Durchs Internet surfen, das schon. Aber trampen durch die Galaxis? Heute fühlt sich bereits als Herrscher der Welt, wer per Anhalter durch Schleswig-Holstein reist. Befragt nach dem Sinn des Seins, sagt so jemand: »Lübeck«. Hier, heißt es, werde die Zukunft gemacht. Hier entscheide man über Wohl und Wehe der Welt. Hier gebe es das beste Marzipan. Aber hier, liebe Leute, starb eben erst Grass. Und hier sagte er den bevorstehenden Dritten Weltkrieg voraus. mha