Mutanten als Jagdbeute nach Maß

Die Großwildjagd in Südafrika ist ein Milliardengeschäft. Jäger zahlen gern das Hundertfache des normalen Preises, wenn ihr Gnu ein goldfarbenes statt des normalen dunklen Fells hat. Trotz zunehmender Bestände halten Umweltschützer die Exotenzucht für ein

  • Anne Gonschorek
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sie sind leicht zu erkennen: Das golden anmutende Fell unterscheidet Columbus deutlich von den grau-schwarzen Gnus um ihn herum. Doch in der Wildnis würde ein Prachtexemplar wie er nur selten vorkommen: Mehr als 99,9 Prozent aller »Wildebeest«, also »Wilden Biester«, wie sie die Südafrikaner nennen, haben ein dunkles Fell. Der dreijährige Bulle und seine Abkömmlinge sind jedoch auch kein Zufallsprodukt. Sie wurden eben wegen ihres goldenen Vlieses gezüchtet, weil Jäger für die exotischen Trophäen gern extra tief in die Tasche greifen.

Mit der Luxusjagd werden in Südafrika jährlich etwa eine Milliarde Dollar (930 Millionen Euro) erwirtschaftet. Wohlhabende Scharfschützen bezahlen gerne bis zu 50 000 Dollar, um ein goldenes Gnu zu erlegen. Das ist mehr als das Hundertfache als bei einem normalen Gnu. Aus demselben Grund kreieren die Züchter weiße Löwen mit blauen Augen, schwarze Impalas, weiße Kudus und kaffeefarbene Springböcke...


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