Nachruf: Percy Sledge

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25. 11. 1941 - 14. 4. 2015

Ein einziges Lied war sein Schicksal. Aber was für eins, möchte man einwerfen: »When a Man loves a Woman« von 1966 ist eine der anrührendsten Soulschnulzen überhaupt. Der zurückgenommene Dreiviertel-Rhythmus, die dezenten Bläserharmonien, die melancholische Hammondorgel - sie sind das perfekte Fundament für sein klagendes Timbre: Wenn Percy Sledge seinen bittersüßen Liebesschwur herausschreit, dann bleibt noch heute kein Auge trocken. Der Song war Sledges erste Aufnahme überhaupt, und sie sollte alle seine folgenden Schöpfungen bis zur Unsichtbarkeit überstrahlen. Besonders tragisch: Sledge, der vornehmlich Interpret war, hatte an dem Song mitgeschrieben, die Rechte aber leichtfertig hergegeben. Und so flossen durch das Lied, das seine Künstlerpersönlichkeit zum Großteil okkupierte, nicht einmal Tantiemen in die Tasche des 1941 in bittere Armut geborenen Afroamerikaners. Für seinen Lebensunterhalt musste er also immer wieder auf Tournee gehen, wurde auch für seine Interpretationen von »Warm and Tender Love« oder »Cover Me« berühmt. Im US-Südstaat Alabama aufgewachsen, wurde Percy Sledge zunächst der damals übliche Platz für Schwarze zugewiesen: auf der Baumwollplantage. Anschließend arbeitete er als Krankenpfleger - bis schließlich »When a Man ...« die Charts erklomm. tri

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