Ein Hochspringer vor dem dritten Versuch

Er soll der Zweite werden: Sachsen-Anhalts LINKE stellt Wulf Gallert als Ministerpräsidentenkandidat auf

  • Hendrik Lasch, Bitterfeld
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Im März 2016 wählt Sachsen-Anhalt. Elf Monate vorab stellt die LINKE am Samstag Wulf Gallert als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten auf. Sein dritter Versuch, mahnt er, könnte der letzte sein.

Dieses Lob schmeichelt dem Unterstufenlehrer wie dem Sozialisten in Wulf Gallert. Der Chef der LINKEN im Landtag von Sachsen-Anhalt sitzt in einem Sitzungsraum bei AkzoNobel im Chemiepark Bitterfeld. Vor dem Fenster: Blitzende Rohrleitungen und Fabrikhallen, in denen Bernburger Sole zu Chlor und Natronlauge wird. Am Tisch: Ein Manager, der erfreut ist, dass sich Politik verständig für Probleme der Wirtschaft zeigt. »Man hat den Eindruck«, sagt Stefan Kauerauf, Standortleiter im Bitterfelder Werk des holländischen Konzerns, »dass sie sich mit den Papieren beschäftigen, die von der Industrie geschrieben werden.«

Ja, Gallert ist gut vorbereitet - wie immer eigentlich. Lange galt der heute 51-Jährige als Experte seiner Fraktion für Finanzen, weil er bei Haushaltsgesprächen den Chefposten am Taschenrechner innehatte. Er selbst sieht sich sehr jeher als »Generalist«, als einen Menschen also, der bei kaum einem Thema passen will. Das...


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