Datensammeln im Kinderzimmer
Digitalcourage verleiht Big Brother Awards
Mikrofone in Puppen überwachen Kinder - ein Beispiel der immer dreisteren Datenschutzignoranz. Die gravierendsten Verstöße wurden am Freitag in Bielefeld mit einem Negativpreis bedacht.
Schon Sechsjährige sind mit Smartphones unterwegs und geben persönliche Daten preis, noch bevor die Kinder wissen, was Daten eigentlich sind. Damit nicht genug, versuchen findige Unternehmen, auch Kleinkinder auszuspionieren. Puppen werden zum digitalen Überwachungswerkzeug. Der Bürgerrechtsverein Digitalcourage prämierte am Freitag deshalb einen Spielzeughersteller: Der US-Konzern Mattel hat seine Barbies aufgerüstet, sie enthalten jetzt ein Mikrofon und einen WLAN-Sender. Kinder können sich dadurch mit ihrer Puppe unterhalten. Auf Knopfdruck »zeichnet sie Gespräche auf, sendet diese zur Analyse in die Cloud und formuliert eine mehr oder weniger passende Antwort«, hieß es in der Rede zur Preisverleihung. So würden schon junge Konsumentinnen durchleuchtet und deren Daten auf zentralen Servern in den USA gesammelt, kritisierte Digitalcourage.
Für die Analyse der mitgeschnittenen Gespräche hat Mattel die Firma Toytalk mit ins Boot geholt....
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