Tausende Säureangriffe pro Jahr

In Indien gehen die Attacken auf unbotmäßige Frauen unvermindert weiter

  • Neeta Laleffrey Moyo, Harare
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Tendenz ist nahezu ungebrochen: Säureangriffe zerstören das Leben Tausender indischer Frauen. Ihre »Vergehen«: Verweigerung arrangierter Ehen oder sexueller Avancen.

Die 26-jährige Vinita Panikker hält sich für die bedauernswerteste Frau der Welt. Vor drei Jahren hatte ihr Mann, der sie einer Affäre mit ihrem Chef verdächtigte, einen Säureanschlag auf sie verübt. Die ätzende Substanz zerstörte das einst hübsche Gesicht der jungen Frau, die außerdem auf einem Auge erblindet ist.

Die Inderin hat inzwischen etwa 10 000 US-Dollar für ein Dutzend plastischer und zwei Augenoperationen ausgegeben. Ihren gut bezahlten Job in der Computerfirma musste sie aufgeben. Derzeit arbeitet sie als Köchin bei einer lokalen Non-Profit-Organisation. »Mein Leben hat sich vollständig verändert«, sagt sie. »Früher war ich beruflich erfolgreich, doch inzwischen bin ich gesellschaftlich geächtet. Ich habe weder Geld noch eine Familie.«

Säureangriffe haben das Leben Tausender indischer Frauen zerstört. Ihre einzigen »Vergehen« bestanden darin, arrangierte Ehen abgelehnt oder unerwünschte sexuelle Avancen zurüc...


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