Machtkampf bei VW noch nicht zu Ende

Piëch versucht offenbar, Winterkorn bald abzusetzen

  • Lesedauer: 1 Min.

Wolfsburg. Der Machtkampf bei Volkswagen ist nicht zu Ende. Nach übereinstimmenden Informationen des NDR, der »Welt« und der Deutschen Presseagentur hat VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch versucht, Vorstandschef Martin Winterkorn noch vor der Hauptversammlung am 5. Mai absetzen zu lassen.

Piëch dementierte dies gegenüber mehreren Medien. Er erklärte am Donnerstag: »Wir haben uns letzte Woche ausgesprochen. Und uns auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ich betreibe die Ablösung von Martin Winterkorn nicht.«

Nach dpa-Informationen aus zwei voneinander unabhängigen Quellen hat Piëch jedoch versucht, einen Beschluss des VW-Aufsichtsratspräsidiums aus der vergangenen Woche zu unterlaufen. Demnach trafen sich am Mittwoch auf Drängen von Piëch die Familien Piëch und Porsche in Stuttgart. Dort soll Piëch um Unterstützung für seinen Plan geworben haben, Porsche-Chef Matthias Müller oder Skoda-Chef Winfried Vahland als Nachfolger von Winterkorn durchzusetzen.

Nach einem Krisentreffen des sechsköpfigen Aufsichtsratspräsidiums am vergangenen Donnerstag in Salzburg hatte das Gremium Winterkorn gestärkt. Dieser sei der »bestmögliche« Vorstandschef, hieß es. Das Präsidium werde dem VW-Aufsichtsrat vorschlagen, Winterkorns Vertrag in seiner Februar-Sitzung im nächsten Jahr zu verlängern. Piëch war zuvor von Winterkorn abgerückt. Er hatte dem »Spiegel« vor zwei Wochen gesagt: »Ich bin auf Distanz zu Winterkorn.« dpa/nd

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