Leben in der Zwischenwelt

Wissenschaftler finden beeindruckende Belege für die Variabilität der Geschlechter. Von Martin Koch

  • Von Martin Koch
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Was in einer Gesellschaft als »normal« akzeptiert wird, hängt in erster Linie vom Stand des Wissens und dem herrschenden Zeitgeist ab. Beispiel Homosexualität. Früher wurde diese sexuelle Orientierung als »widernatürlich« beschrieben und den psychischen Erkrankungen zugerechnet. Inzwischen hat sich zumindest hierzulande die Erkenntnis durchgesetzt, dass Homosexualität eine Normvariante des Sexualverhaltens und damit in keiner Weise behandlungsbedürftig ist.

Gemeinhin unterscheidet man drei Formen der sexuellen Orientierung: Hetero-, Homo- und Bisexualität. In praktischer Hinsicht mag eine solche Klassifikation durchaus zweckmäßig sein. Dennoch spiegelt sie nur unzureichend die unerschöpfliche Vielfalt des Sexuellen wider. »Die lebendige Welt ist ein Kontinuum in all ihren Aspekten«, schrieb der US-Sexualforscher Alfred Kinsey bereits 1948. »Je eher wir uns dessen in Bezug auf das menschliche Sexualverhalten bewusst werden, um ...


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