Müssen wir siegen?

Waltraud Hagen über Barack Obama und Raúl Castro zwischen Eiszeit und Tauwetter

  • Waltraud Hagen
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Erinnern Sie sich noch an ein Foto von vor zwei Wochen? Zwei Männer saßen zusammen an einem kleinen runden Tischchen in Panama beim Amerika-Gipfel. Schon davor hatten sie Schlagzeilen, ihr Händeschütteln wurde kommentiert, ehe es zustande gekommen war, ihr erstes Aufeinandertreffen aus der Versenkung von 2013 geholt, als sich Raúl Castro, der Kubaner, und Barack Obama, der US-Amerikaner, bei der Beerdigung von Nelson Mandela in Johannisburg kurz »guten Tag« gesagt hatten.

Irgendwie ist es verrückt. Oder ganz normal? Zwischen Völkern geht es zu wie zwischen Freunden, Familien und Nachbarn: Jeder kann zum Feind werden. Und dann verweigern auch Regierende sich jahrzehntelang sogar den einfachen Gruß. Wieso aber dürfen Staatsmänner reagieren wie der kleine Mann? Wieso wählen wir Leute, die in ihren Ansichten, ihrem Sendungsbewusstsein und ihrem Rechthaben-Wollen oft am liebsten mit gezogenem Colt losstürmen? Weil wir insgeheim sin...


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