Ehrungen für Aufdecker

Journalistenpreis

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Für die Aufdeckungen der Manipulationen bei der Wahl zum »Lieblingsauto der Deutschen« durch den ADAC werden zwei Journalisten der »Süddeutschen Zeitung« mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet. Bastian Obermayer und Uwe Ritzer hatten berichtet, dass der Automobilclub die Abstimmungsergebnisse im Sinne der eigenen kommerziellen Interessen veränderte, wie die Stiftung »Freiheit der Presse« am Freitag mitteilte. Außerdem sei durch sie bekanntgeworden, dass der ADAC auch bei seinen Serviceleistungen zuerst eigene Geschäftsinteressen verfolgt habe.

Nach den Veröffentlichungen von Obermayer und Ritzer verlor der ADAC mehr als 300 000 Mitglieder, verantwortliche Manager mussten gehen. Die beiden Journalisten erhalten für diese Leistung den ersten Preis, der mit 10 000 Euro dotiert ist. Den zweiten Preis und 6000 Euro erhalten Sönke Iwersen und Jan Keuchel vom »Handelsblatt«. Sie berichteten über ein ärztliches Betrugssystem mit Labor-Abrechnungen. Die Arbeit der eingesetzten Sonderkommission der Polizei sei von der Justiz bis hinauf zur damaligen Justizministerin ausgebremst worden, bis fast alle Betrugsfälle verjährt waren, teilte die Stiftung mit.

Mit dem dritten Preis werden Uschi Ach (»Straubinger Tagblatt«/»Landshuter Zeitung«) und Marc Rath (»Magdeburger Volksstimme«/»Stendaler Volksstimme«) ausgezeichnet. Beide deckten jeweils in ihrer Region massive Wahlfälschungen bei Kommunalwahlen auf. In beiden Fällen wurde auch die Staatsanwaltschaft tätig, die Wahlen müssen wiederholt werden. Dafür erhalten die Journalisten 4000 Euro. epd

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