»Wir sind doch auch Zivilbevölkerung«

Das Hamburger Kunstprojekt »Ecofavela« verschaffte einigen Lampedusa-Flüchtlingen ein Winterquartier und mehr Bewegungsfreiheit - im Mai geht es nun zu Ende

  • Tom Mustroph, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Im Sommer diente der Raum als Spielstätte, dann war er Winterquartier für Flüchtlinge der sogenannten »Lampedusa-Gruppe«: ein Holzbau im Garten der Theaterfabrik Kampnagel in Hamburg.

»Flüchtlinge willkommen« lädt ein Plakat am hölzernen Nachbau der Roten Flora auf dem Gelände des Hamburger Kunst- und Kulturzentrums Kampnagel ein. Es fordert zugleich auf, »das Schweigen schnell zu brechen«. Beide Ziele wurden im Rahmen des Projekts »Ecofavela Lampedusa Nord« - es versteht sich als temporärer Kunstraum - auch erreicht.

Fünf Monate lang war der von der Künstlergruppe »Baltic Raw« winterfest gemachte Holzbau in Hamburgs Schanzenviertel das Quartier für zunächst fünf Flüchtlinge, die im italienischen Lampedusa angelandet waren. Menschen, die sich seit zwei Jahren in Hamburg zwischen den Stühlen der Asylbürokratie verlieren. Zugleich habe das Projekt »die Aufmerksamkeit für die Lage der Flüchtlinge erhöht und den Diskurs insgesamt verändert«, stellt befriedigt Kampnagel-Chefin Amelie Deuflhard gegenüber »nd« fest. Anwohner beteiligten sich mit Spenden. In ganz Hamburg gab es eine Solidaritätswelle. Eine Anzeige der AfD w...


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