BORN-Verteidiger wollen Revision

Im Moskauer Neonazi-Prozess nutzte der Richter seine Möglichkeiten / Kremlverstrickungen blieben ungeklärt

  • Ute Weinmann, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im Moskauer Neonazi-Prozess um sieben Morde wird Revision angestrebt. Zudem steht ein weiteres Verfahren an.

Die Strafverteidiger der Mitglieder der »Kampforganisation russischer Nationalisten«, kurz BORN, kündigten an, das Urteil gegen ihre Mandanten anzufechten. Vor genau einer Woche endete in Moskau ein Gerichtsprozess gegen vier BORN-Mitglieder mit hohen Freiheitsstrafen.

Wegen siebenfachen Mordes, versuchten Mordes, illegalen Waffenhandels und Mitgliedschaft in einer extremistischen Vereinigung hatten sich die Neonazis zu verantworten. Mit der Verhängung von zweimal lebenslänglich, einer Haftstrafe von 24 Jahren, anstelle der von der Anklage geforderten 25, und einem Freispruch schöpfte Richter Aleksandr Koslow seine Möglichkeiten voll aus. Dabei stützte er sich auf das zuvor getroffene Verdikt von zwölf Geschworenen. Bei einzelnen Mordepisoden, nicht jedoch hinsichtlich der Ermordung des Moskauer Richters Eduard Tschuwaschow, machten diese mildernde Umstände geltend. Jurij Tichomirows Mitgliedschaft bei BORN sahen sie wegen Mangel an Be...


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