Saudi-Arabien verschärft Flüchtlingselend

Hunderttausende Migranten zu gefährlicher Überfahrt von Jemen nach Ostafrika genötigt

  • Oliver Eberhardt, Riad
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Angriffe aus der Luft und von See aus, heftige Gefechte an Land: In Jemen sind mittlerweile Hunderttausende auf der Flucht. Mehrere hundert Personen haben dabei ihr Leben verloren.

Es ist eine gespenstische Ruhe, die am jemenitisch-saudi-arabischen Grenzübergang herrscht. Nur sehr wenige Fußgänger und noch weniger Fahrzeuge verlassen den streng bewachten Grenzterminal auf der saudischen Seite, nach stundenlangen Sicherheitschecks, sagen die Neuankömmlinge. Niemand könne vorhersehen, wie die Kontrollen ausgehen, ob man tatsächlich über die Grenze komme, sagt ein Mann, der gemeinsam mit seiner Familie einreisen durfte.

Eine Nachbarsfamilie, »Freunde seit 20 Jahren«, habe zurückbleiben müssen. An die 50 000 Personen wurden von den saudischen Behörden seit Beginn der Militäroperation gegen die Huthi-Milizen in Jemen abgewiesen, sagt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Mindestens 150 000 Menschen seien vor den Bombenangriffen und Straßenkämpfen aus Aden und Sanaa aufs Land geflüchtet. Eine unbekannte Zahl von Menschen hat sich auf den Seeweg nach Dschibuti und Somaliland gemacht.

Es heißt, dass es d...


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