Endloses Warten auf Hilfe

Flüchtlingskinder mit Beeinträchtigungen leben in Berlin oft unter unhaltbaren Zuständen

  • Christin Odoj
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hilfsorganisationen haben dokumentiert, wie es Kindern mit schweren körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen in Berlin ergeht. Die Ergebnisse sind - wie zu erwarten - besorgniserregend.

Hisham braucht Hilfe. Jeden Tag und bei allem, was er tut. Der 15-Jährige ist seit einer Virusinfektion im zweiten Lebensjahr schwer in seiner Entwicklung beeinträchtigt. Spastische Tetraparese. Epileptische Anfälle. Aspirationsgefahr. Hishams Arme und Beine sind gelähmt, bei Schluckstörungen während epileptischer Anfälle könnte er jederzeit ersticken. Im Dezember 2012 floh Hishams Mutter mit ihm und seiner kleinen Schwester vor den Bombenangriffen in ihrer Heimat nach Berlin. Der Vater starb im Krieg. Anfangs wohnte die Familie in einer Erstaufnahmeeinrichtung, die weder barrierefrei noch behindertengerecht war. Hishams Mutter trug den damals 12-Jährigen jeden Tag in den ersten Stock zu den Toiletten, in den Waschraum und in die Küche und wieder herunter. Inzwischen sind die Drei umgezogen. Es gibt barrierefreie Zugänge und ein behindertengerechtes Bad. Auf einen im Januar 2013 beantragten Rollstuhl wartet der Junge allerdings bis ...


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