nd-aktuell.de / 13.09.2006 / Ratgeber

Gut angelegtes Geld

Einen bösen Stolperstein auf dem Weg ins eigene Heim übersehen viele Bauherren. Sie sollten Klarheit über die Bodenbeschaffenheit ihres Grundstücks und erforderliche Sondermaßnahmen wie Bodenaustausch und -verdichtung, Baugrubensicherung und Drainage haben, betont Michael Ahlbrecht vom Hausbauer Okal. Ein rechtzeitig ausgeführtes Bodengutachten reduziere das Baugrundrisiko und schaffe Planungssicherheit. Es gehöre zu festen Bestandteilen der Bauvorbereitung. Vor Abschluss des Kaufvertrages sollten angesichts des Risikos von Altlasten auch Informationen über die Nutzungsarten des Grundstücks in der Vergangenheit eingeholt werden. Sie gibt es auf dem Baurechtsamt, dem Ordnungsamt oder dem Gewerbeamt, bei örtlichen Industrie- und Handwerkskammern oder bei den Grundstücksnachbarn. Im Zweifel könnte ein auf Baurecht spezialisierter Anwalt hinzugezogen werden. Ein Bodengutachten wird von einem Bausachverständigen angefertigt und gibt zuverlässigen Aufschluss über die Beschaffenheit des Baugrundstücks. Es beinhaltet alle für die Planung erforderlichen Angaben wie Höhe des Grundwasserspiegels, Nutzungsgeschichte, geologischer Bodenaufbau (Bodenart, Schichten) und mögliche Besonderheiten des Grundstücks wie Aufschüttungen, Hohlräume oder Verunreinigungen mit Altlasten, beispielsweise Öl, Bauschutt oder Asbest. Darüber hinaus umfasst das Gutachten auch eine Bewertung der analysierten Schadstoffgehalte nach den jeweils gültigen Vergleichswerten sowie Empfehlungen zu weiterführenden Erdarbeiten wie Baugrubenaushub und -sicherung. Unter Umständen beinhaltet das Gutachten auch ein Sanierungskonzept. Die Kosten für die Erstellung eines Bodengutachtens liegen nach Angaben von Okal zwischen 600 und 700 Euro. Letztendlich trägt der Bauherr als Grundstückseigentümer das Risiko, wenn er wegen unvorhergesehener Wasser- und Bodenverhältnisse nicht oder nur mit höheren Kosten bauen kann. So können Grundwasserprobleme eine Abdichtung des Kellers gegen drückendes Wasser erforderlich machen. Eine beim Naubau eingesetzte Kellerwanne ist billiger als spätere Sanierung. NORBERT MICHULSKY