Auf der Walz - unter 30, kinderlos
Bei Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine Herberge für Handwerksgesellen
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust: Seit dem Mittelalter ziehen Gesellen, Erfahrung sammelnd, durch die Lande. In Mecklenburg entsteht die erste Herberge für Europas Tippelbrüder.
Hut, Stock, Gesangbuch: Wandernde Handwerksgesellen halten sich gern mit zünftigen Liedern bei Laune. Die aussterbende Tradition, Berufserfahrungen auf Reisen zu sammeln, wird schon seit dem Mittelalter gepflegt. In der DDR war die »Tippelei« verboten. Jetzt soll die »Walz« sogar Weltkulturerbe werden.
Allerdings machen sich bundesweit nur noch wenige ledige Männer und kaum mal Frauen nach erfolgreicher Gesellenprüfung auf den Weg in die Welt. Kost und Logis verdienen sich die jungen Leute dabei mit ihrer Hände Arbeit. Am Dümmer See bei Schwerin bauen Wandergesellen aus ganz Europa derzeit eine Unterkunft.
So eine Wanderschaft dauere mindestens drei Jahre und einen Tag, erzählt Zimmermann Nils Hofmann aus dem thüringischen Hildburghausen. Unterwegs sei er jetzt gut sieben Monate, seit einigen Wochen baue er am »Europahaus« Dümmer mit. Der markante Fachwerkbau werde ein Gemeinschaftswerk wandernder Burschen und nach Volle...
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