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Gefährden Computer Arbeitsplätze?

Digitalisierung könnte 18 Millionen Jobs vernichten

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die fortschreitende Digitalisierung und der zunehmende Einsatz von Robotern könnten in Deutschland in den nächsten Jahren bis zu 18 Millionen Beschäftigte betreffen - ihre Arbeit wird dann womöglich von Maschinen übernommen. Wie die »Welt« unter Berufung auf Berechnungen von Volkswirten der Bank ING-Diba schreibt, könnten 59 Prozent der Stellen gefährdet sein. Dies ist deutlich mehr als die 47 Prozent, die in einer 2013 erschienenen Ursprungsstudie von Carl Frey und Michael Osborne für die USA berechnet worden waren. Die Volkswirte verweisen zur Erklärung auf das größere Gewicht der Industrie in Deutschland.

»Das Risiko, von Kollege Computer ersetzt zu werden, variiert allerdings je nach Spezialisierung, Karrierestufe und Beruf erheblich«, heißt es dazu in der »Welt«. In einigen Berufsgruppen wie etwa bei Sachbearbeitern liegt die Wahrscheinlichkeit mit 86 Prozent viel höher als bei Mechanikern oder im Einzelhandel, wo das Risiko auf etwa zwei Drittel veranschlagt wurde. Je geringer die Qualifikation, desto höher die Wahrscheinlichkeit, ersetzt zu werden, fasst die Zeitung die Ergebnisse der Studie zusammen.

Am meisten durchschlagen könnte der zunehmende Einsatz von Computern und Robotern bei den Büro- und Sekretariatskräften, wo 1,9 Millionen Stellen wegfallen könnten. Auch unter Hilfskräften in Lagern und bei Post- und Zustelldiensten seien 1,5 Millionen Stellen bedroht; weitere 1,2 Millionen bei Verkäufern und ebenso viele bei Hilfskräften in der Reinigung. In einigen Bereichen werden künftig nur noch sehr wenige Menschen tätig sein, etwa in bestimmten Bereichen der Buchhaltung, als Kassierer oder Fahrkartenverkäufer. Die jeweiligen Berufsgruppen könnten laut der Studie von teils über eine Million Beschäftigten auf unter 100 000 schrumpfen.

In Berufen, die eine Spezialisierung erfordern, liegt die Wahrscheinlichkeit, den Job zu verlieren, nur bei rund zwölf Prozent. Besonders unersetzlich scheinen Mediziner zu sein: Von 241 500 Ärzten sind 3100 betroffen oder gerade einmal ein Prozent.

nd/Agenturen Kommentar Seite 4

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