»Er spielte Gott«

Göttinger Arzt soll jahrelang Organtransplantationslisten manipuliert haben

Der Prozess um den Organspendeskandal an der Universitätsklinik Göttingen endet am heutigen Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft fordert eine hohe Haftstrafe für den angeklagten Chirurgen.

Im Prozess um Manipulationen bei Leberverpflanzungen an der Göttinger Universitätsklinik fällt am Mittwoch das Urteil. An 64 Verhandlungstagen hörte das Landgericht 101 Zeugen und neun Gutachter. Angeklagt ist Professor Aiman O., bis 2012 leitender Transplantationschirurg des Krankenhauses. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wirft dem 47-Jährigen versuchten Totschlag in elf Fällen sowie Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen vor.

O. soll bei der Meldung von Daten seiner Patienten an die zentrale Vergabestelle von Spenderorganen Eurotransplant absichtlich falsche Angaben gemacht beziehungsweise veranlasst haben. In ihrem sechsstündigen Plädoyer am Montag vergangener Woche trug Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff vor, wie auf O.s Anweisung hin Formulare und Meldelisten manipuliert worden sein sollen, damit bestimmte Patienten auf der Warteliste für Lebertransplantationen nach vorne rücken konnten und schneller ein Spende...


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