Aufbegehren und Katzenjammer

Tschechows »Onkel Wanja« am Maxim-Gorki-Theater

  • Volker Trauth
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit der Inszenierung von Anton Tschechows »Kirschgarten« hatte der Regisseur Nurkan Erpulat seine Arbeit am Gorki-Theater begonnen, nachdem Shermin Langhoff dessen Intendantin geworden war. Aus dem Emporkömmling und Holzhändler Lopachin hatte Erpulat einen türkischen Unternehmer gemacht, der in einem Monolog die Zurücksetzung türkischer Bürger anprangerte. So war der migrantische und postmigrantische Aspekt kommender Theaterspielpläne des Hauses in den Vordergrund gestellt worden.

Behutsamer ist dagegen Erpulats Zugriff auf das 1896 uraufgeführte Tschechow-Stück »Onkel Wanja«. Die Geschichte von Onkel Wanja und dessen Nichte Sonja, die für deren Vater, den Professor, ein Gut bewirtschaften und schändlich um den Lohn ihrer Arbeit betrogen werden, ist auf eine Spieldauer von zwei Stunden gebracht worden. Als neuer Text wurde lediglich die Erzählung vom Gott eingefügt, der sich in einen Hasen verwandelt und vergebens nach dem Baum der Erke...


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