Raúl Castro vom Papst empfangen
Vermittlung bei Annäherung Kuba-USA gewürdigt
Rom. Papst Franziskus hat Kubas Staatschef Raúl Castro zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Das Treffen dauerte nach Vatikan-Angaben vom Sonntag etwa eine Stunde. »Ich habe dem Papst für seinen Beitrag zur Annäherung zwischen Kuba und den USA gedankt«, sagte Castro nach dem Treffen der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge. Im Anschluss waren Gespräche zwischen Castro und dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi geplant. Papst Franziskus hatte bei der historischen Annäherung zwischen Havanna und Washington im Vorjahr als Vermittler eine entscheidende Rolle gespielt. Der Pontifex schrieb nach Vatikan-Angaben Briefe an beide Staatschefs und empfing Delegationen der Länder, um einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen. Im September will Franziskus vor seiner USA-Reise Kuba besuchen. Das Land sei stolz auf den lateinamerikanischen Papst, sagte Außenminister Bruno Rodríguez, nachdem der Vatikan Ende April die Reise bekannt gab.
Mit einer symbolischen religiösen »Hochzeit« von Dutzenden Paaren haben Schwule und Lesben mehr Rechte für sexuelle Minderheiten in Kuba gefordert. Protestantische Priester aus Kanada »vermählten« die Aktivisten und Aktivistinnen am Samstag in der Hauptstadt Havanna. Mehr als tausend Menschen gingen zudem auf die Straße, um gegen die Diskriminierung von Homosexuellen am Arbeitsplatz zu demonstrieren. Die diesjährige »Gay-Parade« wurde wie üblich von der Tochter von Staatschef Raúl Castro angeführt. Die Parlamentarierin Mariela Castro ist auf Kuba seit Jahren als Aktivistin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGTB) bekannt. dpa/nd
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