Eine Frage der Kompetenzen

Sorgt die Bremer SPD für soziale Gerechtigkeit? Das glauben immer weniger - was Spuren bei Wahlbeteiligung und im Ergebnis hinterlässt

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Zusammenhang zwischen sinkender Wahlbeteiligung und sozialer Lage ist bekannt. Nun trifft er auch die SPD, deren soziale Kompetenzwerte eingesackt sind.

Als Ralf Stegner am Morgen danach gefragt wurde, warum die SPD für die Bremer nicht mehr so attraktiv sei, kam der Parteivize gleich auf das Thema »Soziale Gerechtigkeit« zu sprechen. Man versuche ja, sich zu kümmern, es gebe aber Konkurrenz, sagte er im Deutschlandfunk. Und leicht sei es auch nicht, etwa beim Werben um jene, »die nicht in Veranstaltungen kommen«. Wenn man dann als SPD-Wahlkämpfer »an der Wohnungstür klingelt, darf man nicht den Eindruck erwecken, Gott sei Dank wohne ich nicht hier und bin gleich wieder weg.«

Das war sicher nicht auf den noch Regierenden Bürgermeister Jens Böhrnsen gemünzt, der kurz darauf seinen Rückzug ankündigte. Was Stegner ansprach, war am Sonntag in der Hansestadt insgesamt zu einem Problem geworden. Mit nur 49,6 gaben so wenig Berechtigte ihre Stimme ab wie nie zuvor in einem Westbundesland. Nicht nur Stegner fand mahnende Worte zur geringen Beteiligung, auch Linksparteichef Bernd Riexinger warnt...


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