600 Hektar Polder werden renaturiert

Im Nordosten wird bei Pinnow eine weitere Ausgleichsmaßnahme für die Ostsee-Pipeline umgesetzt

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Seit dreieinhalb Jahren fließt russisches Erdgas durch die Ostsee-Pipeline nach Deutschland. Als Ausgleich für den Eingriff in die Natur wird unter anderem der Polder Pinnow bei Anklam umgestaltet.

Anklam. Der Bau der Ostsee-Pipeline des Nord Stream-Konsortiums sorgt auch dreieinhalb Jahre nach der Inbetriebnahme noch für Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern. Im Festlandsbereich vor der Insel Usedom bei Anklam renaturiert das Unternehmenskonsortium derzeit für zehn Millionen Euro den Polder Pinnow.

In dem rund 600 Hektar großen Poldergebiet werden Seedeiche zurückgebaut, um den Moorschwund aufzuhalten. Zudem werden Riegeldeiche auf einer Länge von 1500 Meter errichtet. Ein Radweg entlang der B 110 wurde im Zusammenhang mit der Maßnahme höher gelegt und soll ab Ende Mai oder Anfang Juni zunächst auf einer Schotterdecke wieder befahrbar sein, wie ein Nord Stream-Sprecher sagte. Nach der Hauptsaison soll eine Schwarzdecke aufgebracht werden.

Eigenen Angaben zufolge stellt das Firmenkonsortium Nord Stream für Ausgleichsmaßnahmen in der Natur rund 20 Millionen Euro bereit. Neben der Renaturierung der Polder hat Nord Stream als Umweltausgleich eine ursprüngliche Graudünenlandschaft in Lubmin wiederhergestellt und ein Managementprogramm zum Erhalt von Küstenvögelbrutvorkommen am Oderhaff bei Leopoldshagen gestartet. Ursprünglich war auch geplant, im Norden Usedoms eine Lagunenlandschaft wiederherzustellen. Die Nazis hatten dort beim Bau der Raketenschmiede Peenemünde 450 000 Kubikmeter Sand und Erde für einen Flugplatz aufgeschüttet. Die Aufschüttung sollte wieder abgetragen werden. Wegen hoher Munitionsbelastung stoppte das Bergamt Stralsund 2011 das Projekt. dpa/nd

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