Exkurs über dunkle Löcher
Beim Theatertreffen zeigte das Akademietheater Wien »Die lächerliche Finsternis«
Wienerisch klingt nicht immer nach Opernball. Hier klingt es eher nach Wiener Blut aus der Schlachthofperspektive, ebenso gefährlich wie schmutzig. Aber das gibt sich dann bald wieder, denn so ernst ist »Die lächerliche Finsternis« in der Regie Dušan David Pařízeks vom Wiener Akademietheater doch wieder nicht gemeint. Schade.
Die Stückidee des Autors Wolfram Lotz scheint erst einmal auf hinreißende Weise absurd. Schon die Widmungszeile am Anfang der Druckfassung von »Die lächerliche Finsternis« macht deutlich, was hier über uns hereinbricht: »Nach Francis Ford Conrads Herz der Apokalypse«. Nach Ordnung strebende Gemüter, die das Titelkonglomerat zuerst penibel auseinanderdividieren in Joseph Conrads Roman »Herz der Finsternis« und den Film von Francis Ford Coppola »Apocalypse Now« scheinen hier eher fehl am Platze.
Das Conradsche Herz der Finsternis, jenes dunkle Geheimnis unserer Existenz, das uns noch bis in die l...
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