Schlussspurt

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Noch zwei Tage bis zur Berliner Wahl. Noch einmal schicken die Parteien ihre Titanen zum Schlussspurt ins Rennen und trommeln die Getreuen zu Kundgebungen. Ein mehr oder weniger geräuschvoller Akt der Selbstbefriedigung, denn die, die den Worten ihrer Favoriten lauschen, sind ja die Überzeugten, die die Kreuze an der richtigen Stelle machen werden. Man bleibt unter sich. Auch Lucy Redler und ihre WASG zieht noch einmal alle Register. Nachdem sie am Mittwoch mit dem recht geschmacklosen Schlachtruf »Kaviar und Sekt für alle« die Wähler zu überzeugen suchte, lässt sie heute vor der Charité Mineralwasser sprudeln, um das Krankenhauspersonal auf ihre Seite zu bringen. Als Showmasterin gut, als Politikerin? Das gemeine Stimmvolk hat von all dem munteren Treiben der letzten Wochen recht wenig gespürt. Und die Unentschlossenheit sehr vieler Wähler ist ein Beleg dafür, dass die wahlversprecherische Überzeugungsarbeit kaum Spuren hinterlässt. 55 Prozent der Bundesbürger, sagt eine Umfrage, interessieren sich kaum oder nicht für das Berliner Wahlgeschehen. Diese offensichtliche Missachtung der Hauptstadt könnte vielleicht zu einer positiven Trotzreaktion der Berliner führen. Und sie revanchieren s...

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