»Sie wollen sich an der Zivilisation rächen«

Nach der Eroberung Palmyras durch IS-Dschihadisten in Syrien droht ein Verlust von Weltkulturerbe

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eine Zerstörung der archäologischen Stätten der syrischen Stadt Palmyra wäre laut UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa ein »enormer Verlust für die Menschheit«. Sie sei extrem besorgt.

»Die Lage ist schrecklich, wir sind hier noch mit fünf Familien und können das Haus nicht verlassen«, berichtet Pater George aus Palmyra per Telefon seinem Freund Joseph in Damaskus. »Wenn alles gut geht und wir die Stadt verlassen können, treffen wir uns am Sonntag in Homs. Hierher könnt ihr auf keinen Fall kommen.«

Eigentlich wollte Joseph mit der Autorin am Wochenende nach Palmyra fahren, um sich vor Ort darüber zu informieren, wie die Lage ist. Doch auch die für die Wüstenstadt zuständige Sicherheitsbehörde in Homs hat die Fahrt gestrichen: »Niemand kann jetzt dorthin fahren«, heißt es auf Anfrage knapp. Die syrischen Streitkräfte hatten erst vor einer Woche einen Angriff von Truppen des Islamischen Staates (IS) in Palmyra zurückgeschlagen. In den vergangenen Tagen konzentrierte die Armee sich darauf, IS-Angriffe auf eine Ölpumpstation und militärische Stützpunkte um das Jizel-Ölfeld abzuwehren.

»Die Volksverteidigungskräfte haben s...


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