Immer weniger Jemeniten mit sauberem Wasser

Luftangriffe, Bodengefechte und Treibstoffknappheit wirken sich verheerend auf die Lebenslage aus

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Krieg in Jemen beeinträchtigt mittlerweile alle wichtigen Lebensbereiche der Menschen. So wird sauberes Wasser zur Rarität.

Sanaa. Zwei Monate nach dem Beginn der Luftangriffe unter Führung Saudi-Arabiens in Jemen haben nach Angaben von Nothelfern fast zwei Drittel der Bevölkerung des Landes keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die »andauernden Luftangriffe, Bodengefechte und Treibstoffknappheit« führten dazu, »dass die Gesamtzahl der Jemeniten ohne sauberes Wasser auf mindestens 16 Millionen gestiegen ist«, erklärte die Hilfsorganisation Oxfam am Dienstag. »Dies entspricht den Einwohnerzahlen von Berlin, London, Paris und Rom zusammengenommen.«

Bereits vor der Eskalation des Konflikts hatte den Angaben zufolge etwa die Hälfte der jemenitischen Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In dem Konflikt in Jemen wurden bereits fast 2000 Menschen getötet, 545 000 Menschen flohen vor den Kämpfen. Eine mehrtägige humanitäre Feuerpause Mitte Mai wurde trotz internationaler Appelle nicht verlängert. Die sunnitisch-arabische Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens nahm ihre Ende März gestarteten Luftangriffe auf die aufständische schiitische Huthi-Miliz wieder auf.

Die Hoffnungen auf ein Ende des Konflikts hatten am Sonntag erneut einen Dämpfer erhalten. Die für Donnerstag in Genf geplanten Friedensverhandlungen wurden verschoben, wie ein UN-Vertreter in New York sagte. Zu den Gründen und einem neuen Termin machte er keine Angaben. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte angekündigt, die Verhandlungen sollten »den politischen Prozess in Jemen wieder in Gang setzen, das Ausmaß der Gewalt eindämmen und die humanitäre Last verringern, die unerträglich geworden ist«. Unklar war jedoch geblieben, ob sich die Konfliktparteien tatsächlich an einen Tisch setzen würden. Agenturen/nd

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