nd-aktuell.de / 13.06.2015 / Kultur / Seite 16

Künstler über das Töten ohne Gefahr

Die Gruppenausstellung »Fire and Forget on violence« ist von Sonntag an bis 30. August im KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße 69 zu sehen. »Fire and Forget« ist ein aus dem Militärjargon stammender Begriff für Waffensysteme, die aus gefahrloser Distanz zum Feind ausgelöst werden. Die Ausstellung nimmt den militärischen Ausdruck zum Ausgangspunkt für eine Überprüfung geläufiger Vorstellungen von Krieg und Gewalt und widmet sich mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst den Auswirkungen, die der Einsatz von Waffen langfristig auf die menschliche Psyche hat.

So werden mit dem Verlust der unmittelbaren körperlichen Konfrontation und der damit verbundenen Gefahr für das eigene Leben Affekte wie Tötungshemmung oder Überreaktion, Mitgefühl oder Hass von der konkreten Situation abgespalten. Was bedeutet das für die Argumente und Evidenzen politischen Handelns? Welche Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Geschichte, dem Erinnern und dem Vergessen für den Ausbruch, die Eskalation oder die Verhinderung von Gewalt zu? Welchen Anteil hat die Kunst daran? nd