Lachen als Waffe

Grandios dirigierte Omer Meir Wellber in der Dresdner Semperoper Mozarts »Hochzeit des Figaro«, Regie: Johannes Erath

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Mit erster Garnitur, nicht anders zu erwarten, trumpft die Inszenierung auf. Solche muss ran, denn den vieraktigen »Figaro« zu machen, ist keine Kleinigkeit. Das Stück geht über dreieinhalb Stunden und verbietet sich jegliche Langeweile. Die Rezitative bedurften freilich der Straffung in Tempo und Text. Derlei wird heute bis ins Extrem getrieben, so dass die Dialoge gelegentlich wie das Rattern der Nähmaschine ablaufen. Das erlaubt die Semperoper-Inszenierung nicht, lässt aber das Ganze italienisch (mit deutschen Obertiteln) singen. Es gibt auch brauchbare deutsche Versionen, die in Dresden Verwendung gefunden haben.

»Figaro« - eine Buffooper in erweiterter Form. Komische Kümmernisse hat sie diverse, bittere nicht. Bitterkeiten, gar Tragödisches im Schlagabtausch der Stände zu formulieren, durfte sich der Ursprungsautor Beaumarchais wegen der Zensur nicht erlauben. Das hätte trotz nahender Revolution (Sturz des Ancien Regimes) - »...


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