Lenz-Woche im Brecht-Haus

  • Lesedauer: 1 Min.

»Unaufhörlich Lenz gelesen«, notiert Kafka am 21. August 1912 in seinem Tagebuch und weist damit auf einen Autoren (1751-1792) hin, der zu den »dunklen Aufklärern« des 18. Jahrhunderts gehört, die erst spät und mühsam Eingang in den Kanon der Literaturgeschichte gefunden haben. Büchners geniale Erzählung »Lenz« (1839) - von Heiner Müller als »Prosa aus dem 21. Jahrhundert« bezeichnet - ist bis heute das entscheidende Rezeptionszeugnis. Es hat die Erinnerung an den schon zu Lebzeiten totgesagten Poeten lebendig gehalten, zugleich aber ein so auratisches Bild von einsamer und ausgestoßener Künstlerschaft entworfen, dass dahinter der reale Schriftsteller und sein Werk lange Zeit zu verschwinden drohten.

Worin besteht daher heute das Faszinosum Lenz? Diese Frage versucht eine Veranstaltungsreihe im Literaturforum im Brecht-Haus in dieser Woche zu beantworten. Den Auftakt macht am heutigen Montag der Vortrag des Theaterwissenschaftlers Nikolaus Müller-Schöll über die literarische Beziehung zwischen Bertolt Brecht und Lenz. nd

Foto: Wikimedia

6. bis 10.7., Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, Mitte; www.lfbrecht.de

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