Serbischer Premier nach Srebrenica

Teilnahme am Gedenken zum Massaker-Jahrestag

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Belgrad. Der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic nimmt an der Gedenkfeier zum 20. Jahrestag des Massakers in Srebrenica teil. Er werde am kommenden Samstag in den Ort nach Ostbosnien reisen, kündigte Vucic an. Dort hatten serbisches Militär und Paramilitärs ab dem 11. Juli 1995 am Ende des Bürgerkrieges (1992-1995) Tausende muslimische Jungen und Männer getötet. Internationale Gerichte hatten dieses Massaker als Völkermord klassifiziert. Serbien spricht von einem Kriegsverbrechen und verweist auf Opfer in den eigenen Reihen.

Voraussetzung für die Reiseentscheidung war offenbar, dass eine britische Resolution zu Srebrenica im UNO-Sicherheitsrat am Dienstag auf Mittwoch vertagt worden war. Serbien war dagegen, weil damit seine Landsleute als Völkermörder abgestempelt würden, hatten serbische Spitzenpolitiker argumentiert.

Russland hatte einen eigenen Entwurf vorgelegt, in dem der Genozid nicht erwähnt wird, jedoch die Verbrechen aller Seiten verurteilt werden. Vucic erklärte, Moskau habe ihm versichert, dass die britische Resolution auch am Mittwoch in New York keine Chancen habe. dpa/nd

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