Demobilisierte Berufssoldaten

Andreas Fritsche über Feldjäger bei der brandenburgischen Polizei

  • Lesedauer: 1 Min.

Feldjäger der Bundeswehr sollen in Brandenburg als Polizisten anfangen. 25 sollen in diesem Jahr eingestellt werden, in Zukunft noch viel mehr. Können Menschen plötzlich Freund und Helfer sein, die früher vor der Aussetzung des Wehrdienstes Totalverweigerer aufspürten und zur Truppe oder ins Gefängnis schleiften? Die vor dem Bundesverteidigungsministerium demonstrierende Kriegsgegner wegschubsten? Die sich an Auslandseinsätzen beteiligten? Polemisch gefragt: Werden diese Männer Bürger vom Rad zerren, die auf dem Fußweg fahren? Werden sie gar auf Fußgänger schießen, die bei roter Ampel über die Straße laufen?

Die Ausbildung der Feldjäger soll mit der normalen Polizeiausbildung vergleichbar sein. Die Erwerbsbiografien von Militärpolizisten und anderen Polizisten unterscheiden sich jedoch ganz erheblich. Es steht in Zweifel, ob ein Feldjäger wirklich problemlos als Polizist geeignet ist.

Aber der Absicht des Innenministeriums lassen sich trotzdem auch positive Seiten abgewinnen. Die Demobilisierung von Feldjägern kommt der zivilen Umnutzung ehemaliger Militärliegenschaften gleich. Da hat Brandenburg immerhin schon reichlich Erfahrungen gesammelt.

Schülerlotsen anleiten, Raser stoppen und Verbrecher fassen, das ist ja eine ehrbare Art und Weise, sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Dagegen die Behauptung, Deutschland am Hindukusch oder sonst wo im Ausland zu verteidigen, die ist einfach nur lächerlich.

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