Vorsicht Sport!

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Seit einigen Wochen läuft im Internet eine Petition zur Abschaffung der Bundesjugendspiele. Die jährlich an den Schulen in Deutschland abgehaltenen sportlichen Wettkämpfe, an denen alle Schüler unabhängig von ihrer körperlichen Konstitution und ihren sportlichen Ambitionen teilnehmen müssen, seien »nicht mehr zeitgemäß«, heißt es erklärend auf change.org. »Der Zwang zur Teilnahme und der starke Wettkampfcharakter sorgen bei vielen Schülern für das Gefühl, vor der Peergroup gedemütigt zu werden«, meint die Initiatorin der Petition, Christine Finke aus Konstanz. Die Bundesjugendspiele in ihrer jetzigen Form - ursprünglich gingen sie auf die Reichsjugendwettkämpfe zurück, wie Finke betont, konterkarierten das Ziel, dass Sport für ein gutes Körpergefühl sowie für Selbstbewusstsein sorgen müsse, und zwar »unabhängig vom Talent und Können des Einzelnen«. Durch die Spiele in ihrer jetzigen Form würden Schüler gedemütigt.

Manchmal sind die Spiele sogar körperlich gefährlich, wie ein Vorfall von dieser Woche zeigt. Während der Bundesjugendspiele an einer Schule in Hessen sind am Mittwoch mehrere Schüler bei hochsommerlichen Temperaturen zusammengebrochen. Zehn von ihnen wurden mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht, wie die Nachrichtenagentur dpa mit Berufung auf eine Polizeimeldung mitteilte. Weitere Kinder klagten über Unwohlsein und seien vor Ort von Ärzten behandelt worden. jam

Foto: imago/Sven Simon

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