nd-aktuell.de / 27.07.2015 / Kultur / Seite 15

Mosekunds Montag

Wolfgang Hübner

»Es ist furchtbar«, klagte ein Bekannter Herrn Mosekund sein Leid, »das Leben geht immer mehr an mir vorbei. Ich kann mir nur noch die Hälfte merken, und wenn ich ein Buch lese, schlafe ich mittendrin ein.« - »Genau«, sagte Herr Mosekund, »man versteht nur noch die Hälfte, wenn junge Menschen sich unterhalten, und mindestens die Hälfte des Fernsehprogramms interessiert unsereins nicht mehr.« - »Was denn, Sie auch?« fragte der Bekannte. »Meinen Sie, dass es etwas Ernsthaftes ist?« - »Ach was, nichts Bedenkliches«, erwiderte Herr Mosekund, »nur ein typischer Fall von Altersteilzeit.«