Sauberer Strom aus dem Giftgaslager

In Clausen lag das einzige C-Waffen-Lager der USA in Deutschland - wurde die Chance nach der Auflösung genutzt?

102 000 US-Giftgasgranaten lagerten einst bei Clausen in der Südwestpfalz - es war bis 1990 das einzige Chemiewaffenlager des US-Militärs auf deutschem Boden. Wie sieht es nach 25 Jahren dort aus?

Clausen. In dem ehemaligen Giftgasbunker stinkt es heftig. Glücklicherweise ist es kein Gas, was in der Nase sticht - es sind nur die Hinterlassenschaften von 24 Schafen, die hier im Spezialeinsatz sind. Ihr Hunger auf Grünes soll dafür sorgen, dass das Gelände des ehemaligen US-Giftgaslagers bei Clausen in Rheinland-Pfalz, auf dem jetzt 13 600 Solarmodule stehen, nicht zuwuchert.

»Die fressen einfach alles, außer Farn«, sagt Ortsbürgermeister Harald Wadle (CDU). Die Vierbeiner grasen auf dem einstmals giftigsten Ort der Bundesrepublik. Bis zu 102 000 Gasgranaten hatten die US-Amerikaner hier jahrzehntelang in 14 Bunkern gelagert, streng geheim und bewacht. Vor 25 Jahren - am 26. Juli 1990 - begann der Abtransport, der Clausen internationale Aufmerksamkeit bescherte.

Dass zwei Kilometer von dem 1400-Seelen-Ort entfernt eine Giftmenge lagerte, die mehreren Hundert Millionen Menschen den Tod hätte bringen können, wussten die Bürger Clausen...


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