Die Mär vom Ingenieur, der überall gefragt ist
Thüringer Hochschulen haben die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen eben nicht Schlange stehen, um Absolventen anzuwerben
Wegen des Fachkräftemangels in Teilen der Wirtschaft werden Absolventen unter anderem von Ingenieursstudiengängen direkt von den Unis in die Unternehmen geholt, heißt es. Doch stimmt das?
Ingenieure und Naturwissenschaftler haben es auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich leichter als zum Beispiel Sozial- oder Geisteswissenschaftler. Erstere finden schneller einen Job als Letztere, und verdienen auch noch mehr Geld. Diese Einschätzung wurde in nahezu allen Studien zum Arbeitsmarkt aus den vergangenen Jahren bestätigt - obwohl immer mitzudenken ist, dass die Jobsuche auch für einzelne Ingenieure sehr schwierig sein kann. Dann zum Beispiel, wenn sie mit Ende 50 plötzlich arbeitslos werden.
Eine Behauptung zu den Jobchancen von zukünftigen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die Vertreter der Wirtschaft regelmäßig wiederholen, gehört allerdings in weiten Teilen trotzdem ins Reich der Mythen: Die Vorstellung nämlich, dass fertige oder angehende Absolventen von technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengängen eigentlich gar nichts tun müssen, um einen guten Job zu bekommen; dass die Arbeitgeber bei ihnen Schlange steh...
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