Woodstock jenseits der Oder

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Der echte Hippie muss auch mal im Schlamm baden - nur eins der Rituale, das am Wochenende Zigtausende Rockfans aus nah und fern beim Festival im polnischen Kostrzyn erwartet.

Kostrzyn. Mit einem Großaufgebot von Bands und Künstlern ist am Donnerstag das diesjährige Open-Air-Festival »Haltestelle Woodstock« im polnischen Kostrzyn (Küstrin) angelaufen. Bis Sonntag sind auf insgesamt drei Bühnen in dem Ort nahe der deutsch-polnischen Grenze die unterschiedlichsten Musikstile zu hören - von Rock, über Punk bis zu Folklore. Auch wenn die ganz großen Namen fehlen, so sorgten die Progessive-Metal-Band Dream Theater sowie Shaggy (beide USA) für Aufmerksamkeit.

2014 kamen rund 750 000 Besucher zu dem kostenlosen Festival vor den Toren von Kostrzyn, etwa 80 Kilometer von Berlin entfernt. Die Musikfans kommen meist aus Polen und Deutschland - wobei die unmittelbaren Nachbarn aus Brandenburg, Berlin und Sachsen besonders zahlreich vertreten sind - sowie aus Skandinavien oder Tschechien. Die polnische Bahn hat Sonderzüge eingesetzt. Während der Veranstaltung leben die Besucher in einer bunten Zeltstadt und haben meist Schlafsäcke dabei. Angesichts der kühlen Witterung in den zurückliegenden Tagen hatten die Veranstalter empfohlen, warme Kleidung einzupacken.

»Haltestelle Woodstock« ist nach eigenen Angaben das größte nichtkommerzielle Open-Air-Fest weltweit. Damit soll der Geist des legendären Woodstock-Festivals von 1969 in den USA bewahrt werden. Am Rande der Veranstaltung präsentieren sich auch Nichtregierungsorganisationen, gibt es Gesprächsrunden mit Politikern. Wie schon beim großen Vorbild vor mehr als 40 Jahren nehmen auch beim polnischen Festival Tausende Besucher gern das traditionelle Bad im Schlamm.

»Haltestelle Woodstock« wird ausschließlich von Sponsoren finanziert. Organisiert wird die mittlerweile 21. Veranstaltung von der Warschauer Stiftung WSOP (Wielka Orkiestra Swiatecznej Pomocy, zu deutsch: Großes Orchester der Weihnachtshilfe). Es ist vor allem ein alljährliches Dankeschön für jene, die Spenden für WSOP-Projekte - unter anderem für Kinderkrankenhäuser - sammeln. dpa/nd

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