nd-aktuell.de / 03.08.2015 / Politik / Seite 3

In den Bergen

Ohne Zugang zum Meer, isoliert zwischen den Bergen Albaniens, Kosovos, Serbiens, Bulgariens und Griechenlands ist Mazedonien offizieller Beitrittskandidat zur EU und strebt eine NATO-Mitgliedschaft an. Mazedonien zählt zwei Millionen Einwohner, von denen ein Viertel ethnisch den Albanern zuzurechnen ist.

Der Balkanstaat hat im Jahr 1991 einen friedlichen Übergang von der »Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien« zur heutigen »Republik Mazedonien« durchlebt. Sie birgt mehrere schwelende Konflikte. Instabilität spiegelt sich in fast allen Sphären des kleinen Staates wider, der von vielen Wissenschaftlern als »gescheitert« betrachtet wird.

Schon die Bezeichnung »Mazedonien« ist Grund eines Streits mit Griechenland. Die Hellenen akzeptieren nicht, dass der Nachbarstaat den Namen der griechischen Region Makedonien tragen will. Nicht zufällig wird das Land von internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen noch »Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien« genannt.

Sie hat bereits schwere Krisen überstanden, so im Jahre 2001, als ein Teil der albanischen Bevölkerung einen bewaffneten Kampf gegen die slawische Mehrheit in Mazedonien begann. Der Konflikt fand durch eine NATO-Intervention sein Ende.

Im Ohrid-Abkommen verzichteten die Mitglieder der albanisch-mazedonischen UÇK auf einen eigenen Staat. Im Gegenzug akzeptierten die Mazedonier mehr Rechte für die albanische Bevölkerung, wie z. B. die Anerkennung des Albanischen als Amtssprache zumindest auf kommunaler Ebene. U.A.