Proteste gegen Nazi-Demos in Brandenburg

  • Lesedauer: 1 Min.
Anhänger der rechten Splitterpartei »Der III. Weg« versuchten in Zossen und Damsdorf gegen dort geplante Flüchtlingsheime Stimmung zu machen - sie trafen auf lautstarken Widerstand.

Zossen. In Zossen (Teltow-Fläming) und Damsdorf (Potsdam-Mittelmark) haben am Sonnabend zahlreiche Menschen gegen von Rechtsextremisten organisierte Aufmärsche protestiert. Nach Angaben der Bürgerinitiative »Zossen zeigt Gesicht« kamen in der Großgemeinde etwa 200 Menschen zusammen, die unter anderem mit Trillerpfeifen Lärm machten. Sie protestierten gegen die Kundgebung der rechtsextremen Splitterpartei. Die Polizei nannte keine Teilnehmerzahlen, andere Quellen sprechen von etwa 50 Neonazis. Die Versammlungen seien friedlich verlaufen.

In der evangelischen Kirche in Zossen fand eine Andacht statt, zum Ende läuteten die Glocken. Dadurch seien Redebeiträge der Rechten übertönt worden, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative, Jörg Wanke. Neben dem Protest sollte gezeigt werden, dass Flüchtlinge in Brandenburg willkommen seien.

Zossen war in der Vergangenheit wiederholt wegen rechtsextremistischer Übergriffe in die Schlagzeilen geraten. Im Mai waren zwei mutmaßliche Brandstifter mit dem Versuch gescheitert, eine im Ortsteil Wünsdorf geplante Flüchtlingsunterkunft anzuzünden. Es entstand nur geringer Sachschaden.

Auch in Damsdorf protestierten nach Angaben der Polizei Menschen unter dem Motto »Wir heißen Flüchtlinge willkommen« gegen eine rechte Kundgebung desselben Anmelders. Es habe keine Störungen gegeben. In dem Ort sollen künftig etwa 600 Flüchtlinge in einer ehemaligen Bundeswehrkaserne untergebracht werden. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal