Was für eine Riesenblamage!

MEINE SICHT

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin ist eine Reise wert, Touristen aus aller Welt lieben die deutsche Hauptstadt. Im Handumdrehen entstehen neue Hotels und Herbergen, beinahe jeden Monat werden die Gästezahlen nach oben korrigiert. Zum Jahresende hofft die Beherbergungsbranche auf drei Millionen Übernachtungen. Anderthalb Millionen Übernachtungen mehr als 2014 wären wohl kein Problem - vorausgesetzt, die Bedürftigen wären Besucher mit Geld und Rückfahrticket in der Tasche.

Was aber ist los mit dieser Stadt, dass sie sich nun so schwer tut, auch jene Menschen anständig zu beherbergen, die unter Lebensgefahr hierher kommen und in bitterster Not bei uns um Aufnahme bitten? Ja, es kommen jetzt viele Flüchtlinge, mehr als zunächst gedacht. Doch wer die Konflikte in den Krisengebieten der Welt mit offenen Augen verfolgt, darf angesichts von einigen Hundert zusätzlichen Flüchtlingen nicht im Ansatz den Überraschten spielen.

Berlin, zumal Westberlin, hat große Erfahrungen damit, die Hilfe für entwurzelte Menschen zu organisieren. Wie kann es sein, dass nun nach kaum geeigneten Schulen und Turnhallen sogar Stadtteilzentren als Notunterkünfte für Familien mit Kindern herhalten, dass Kriegsflüchtlinge bei uns in stickigen Armeezelten campieren sollen? Mietet Hostels und Herbergen an, wenigstens für kurze Zeit! Und klopft auch mal bei jenen an, die Wohnungen bisher als Ferienunterkünfte zweckentfremdet haben!

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