Flucht vor Waldbränden in Kalifornien

In asiatischen Ländern fordern der Monsun und seine Folgen zahlreiche Menschenleben

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Waldbrände in Kalifornien breiten sich rasant aus. Die Feuerwehr brachte bisher nur einen kleinen Teil der Flammen unter Kontrolle. In Asien dagegen treibt der Monsun Millionen Menschen in die Flucht.

Washington. Die Waldbrände in Kalifornien haben immer drastischere Auswirkungen. Rund 12 000 Bewohner wurden von den Behörden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, wie die »L.A. Times« am Montag berichtete. Bislang seien 24 Häuser zerstört worden, 5000 weitere Gebäude sind bedroht. Mehrere Campingplätze mussten mitten in der Nacht evakuiert werden.

Die glühende Hitze facht die Brände immer weiter an. Hinzu kommt ein starker Wind, der die Flammen besonders schnell vor sich hertreibt. Vor allem ein sich rasch ausbreitender Brandherd rund 160 Kilometer nördlich von San Francisco bereitet der Feuerwehr Sorgen. Die Flammen hätten sich bereits auf einer Fläche von rund 190 Quadratkilometern Wald- und Buschland ausgebreitet. Ein Grund für die rasche Ausbreitung der Flammen ist die Dürre, die Kalifornien seit Jahren heimsucht.

Feuerwehrleute vergleichen die Brände bereits mit dem katastrophalen Feuer 2008. Insgesamt toben derzeit 21 Wald- und Buschbrände, viele davon sollen durch Blitzschlag entfacht worden sein. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, rief am Samstag den Notstand aus, um damit schnellere Hilfen zu ermöglichen. Bereits am Donnerstag war ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Mehrere Schulen wurden zu Evakuierungszentren umfunktioniert, um die geflüchteten Menschen unterzubringen.

In Asien hat sich die jedes Jahr sehnlich erwartete Regenzeit diesmal für unzählige Menschen zum tödlichen Fluch entwickelt. Hunderte Menschen in Myanmar, Indien, Pakistan, Nepal und Vietnam kamen durch Sturzfluten und Erdrutsche ums Leben. Diese zerstörten Häuser und Felder und trieben Millionen Einwohner in die Flucht. Besonders dramatisch ist die Lage in Myanmar, wo viele Gebiete auch am Montag von der Außenwelt abgeschnitten waren. Bisherigen Angaben zufolge kamen 46 Menschen um, rund 200 000 sind insgesamt betroffen.

In Indien starben bislang mehr als 120 Menschen, über eine Million Bewohner mussten wegen der seit Juni anhaltenden Niederschläge in Sicherheit gebracht werden. Am schwersten betroffen war der Bundesstaat Westbengalen, dort starben in den vergangenen Tagen knapp 50 Menschen, hunderttausende Bewohner aus mehr als 5000 Dörfern mussten in Notunterkünfte. Im Bundesstaat Manipur suchten Rettungskräfte am Montag in einer Schlammlawine nach 20 vermissten Dorfbewohnern.

Pakistan meldete bis Montag mehr als 110 Tote, Nepal und Vietnam berichteten von Dutzenden Opfern. In der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh kämpften Einsatzkräfte gegen giftigen Schlamm, der sich bei Starkregen rund um mehrere Kohleminen gelöst hatte. Ein Dorf war zwei Meter hoch von dem giftigen Gemisch bedeckt. Mindestens 23 Menschen starben. Agenturen/nd

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