Zu den Waffen!

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Ein Verdienst des internationalen Jazz- und Soundart-Festivals, das an diesem Mittwoch mit einem »Grand Opening« im Berghain beginnt, ist die Erinnerung an den Ursprung des Wortes »Alarm«. Nichts anderes als »Zu den Waffen!« bedeutet der französische Ausruf »A l’arme«, den die Erfinder des Festivals als Namen wählten. Nur, dass die Waffen, mit denen hier allzu eingeschliffene Gehörgänge durchbohrt und musikalische Schubladen zertrümmert werden, eben keine Florette und Pistolen sind, sondern - beispielsweise - Saxophone. So bläst am Eröffnungsabend ab 20.30 Uhr die dänische Alt-Saxophonistin Mette Rasmussen zum Angriff und vollzieht dabei, wie die Veranstalter ankündigen, »einen außergewöhnlichen Spagat zwischen der Attitüde des Punk und dem Gestus des freien, experimentierfreudigen Jazz«. Im weiteren Verlauf des Abends liefert sich der kanadische Bass-Saxophonist Colin Stetson ein Duell mit dem E-Bassisten Bill Laswell, und das italienisch-amerikanische Trio ZU rückt aus, um »eine intensive, originelle und kraftvolle Symbiose aus Jazz, Noise, Punk und Drone Metal« aufzurühren. Dafür, dass die Waffen auch in der späten Nacht noch nicht ruhen, sorgt schließlich die in Berlin lebende japanische DJ- und Klangkünstlerin Mieko Suzuki.

»Die Schönheit und Vielfalt radikaler, zeitgenössischer Musik und Soundart« zu repräsentieren, diesem Anspruch wollen bis Sonnabend an drei weiteren Festivalabenden, alle im Radialsystem V, insgesamt 50 Klangkünstler gerecht werden. mha

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