Temporäre Begeisterung für Großprojekt
Ägyptens Machthaber erhofft sich Legitimität im In- und Ausland
Die Begeisterung ist groß: Tausende Ägypter wollen der offiziellen Eröffnung des erweiterten Suezkanals am Donnerstag beiwohnen - so viele, dass die Glücklichen, sagt die Kanalbehörde, per Los bestimmt werden mussten.
Es wird, soviel ist sicher, der Höhepunkt einer Inszenierung werden, die bereits vor einem Jahr begann. Damals gab Präsident Abdelfattah al-Sisi seinen Planern vor laufenden Kameras mit auf den Weg, dass die von ihnen angepeilten drei Jahre Bauzeit zu lang seien: »Ägypten hat schon viel zu lange auf dieses Projekt gewartet.« Ein Jahr, »höchstens«, sagte der Ex-Generalstabschef mit ernst-väterlichem Blick, dann müsse der Kanal fertig sein.
Nun ist der Ausbau tatsächlich geschafft, mehr oder weniger. Und Ägyptens Regierung feiert sich selbst. In Kairo und New York preisen Plakate »Ägyptens Geschenk an die Welt« - ein Spruch, der zur Zeit samt zweier aneinander vorbei fahrender Schiffe am Flughafen per Stempel in d...
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