Tatort Auschwitz

KZ-Baracke abgebrannt

  • Lesedauer: 1 Min.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist in der Nacht vom 21. zum 22. Juli eine Baracke, in der Häftlinge des Stammlagers Auschwitz Sklavenarbeit verrichten mussten, abgebrannt. Damit ist das letzte noch bestehende Gebäude des einst in Sichtweite des Krematoriums und hinter der Dienstvilla des KZ-Kommandanten Rudolf Höß befindlichen Baukomplexes unwiederbringlich zerstört. Die Holzbaracke stand auf einem Gelände, das nicht mehr direkt zum Lagermuseum gehört und sich heute in Privatbesitz befindet. Vermutlich ist dieser bedeutende Verlust daher weder von der Gedenkstätte noch von offizieller polnischer Seite vermeldet worden. Die Nachricht wurde lediglich von zwei lokalen Internet-Plattformen verbreitet. Demzufolge brach der Brand am 21. Juli gegen 22.30 Uhr aus, es waren sechs Feuerlöschzüge vor Ort, die binnen 15 Minuten das Feuer löschten. Die Baracke brannte vollständig nieder, wie Fotos belegen, die am folgenden Morgen gemacht und ins Netz gestellt wurden. Über die Brandursache ist nichts bekannt.

Die letzte und vermutlich einzige Aufnahme der Baracke ist in einem Bild-Text-Band von Susanne Willems und Frank Schumann veröffentlicht, der zum 70. Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz am 27. Januar erschien: »Auschwitz. Die Geschichte des Vernichtungslagers« (Edition Ost, 256 S., geb., 29,99 €). nd

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