nd-aktuell.de / 13.08.2015 / Sport / Seite 19

Nowitzki will noch mal zu Olympia

Der Basketballstar spricht über sein Alter, unbekannte Kollegen und die Heim-EM in Berlin

Wie fühlt es sich an, nach vier Jahren Nationalspieler zu sein?
Es macht Spaß! Es ist interessant, die jungen, vielversprechenden Spieler kennenzulernen und ganz einfach schön, wieder mit dabei zu sein.

In welchem körperlichen Zustand sind Sie nach dem Individualtraining mit Holger Geschwindner?
Ich habe viel gemacht diesen Sommer, besonders im Fitnessbereich. Insgesamt hatte ich nicht einmal eine Woche frei, sondern habe sofort wieder drei- bis viermal Fitnesstraining gemacht. Die basketballerischen Feinheiten fehlen noch, aber das kommt schon.

Wie schwer fällt diese Schufterei Jahr für Jahr?
Die ersten Trainingseinheiten waren hart nach der Pause. Aber mittlerweile habe ich meinen Rhythmus schon gut gefunden.

Werden Sie schon beim Testspiel gegen Kroatien an diesem Freitag in Zagreb ihr Comeback geben?
Das schauen wir gerade. Es würde sicher Sinn machen, denn in meinem Alter ist es wichtig, viele Testspiele zu machen. Je mehr, desto besser. Aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Ihr bislang letztes Länderspiel haben Sie bei der EM 2011 in Litauen absolviert. Wie haben Sie die Entwicklung des Nationalteams seitdem erlebt?
Als ich das letzte Mal Nationalmannschaft gespielt habe, war ich mit den meisten Jungs sehr gut befreundet, und wir waren alle etwa gleich alt. Dieses Jahr ist es eine neue Situation, weil ich die meisten Spieler nicht kenne und noch nie auf dem Spielfeld gesehen habe. Das Team ist sehr jung und athletisch. Ich möchte der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen.

Sie werden erstmals mit Dennis Schröder zusammenspielen. Was versprechen Sie sich von ihm?
Ich freue mich darauf, mit Dennis zu spielen. Er hat in der NBA eine tolle Saison mit den Atlanta Hawks gespielt und wird für uns eine wichtige Rolle spielen. Er wird das Spiel schnell machen und seinen eigenen Wurf suchen, aber auch unsere anderen Schützen ins Spiel bringen.

In der Vergangenheit war das komplette Spiel der Nationalmannschaft auf Sie zugeschnitten. Wie sehen Sie Ihre Rolle in diesem Jahr?
Die EM ist mit hochklassigen Teams besetzt. Da ist es wichtig, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leistet, damit wir als Mannschaft erfolgreich sein können.

In Center Chris Kaman fehlt ein erfahrener NBA-Profi. Hätten Sie ihn gerne dabei gehabt?
Ich verstehe mich sehr gut mit Chris Kaman und spiele gerne mit ihm zusammen. Aber letztlich ist es die Entscheidung des Trainers, welche Spieler er für das Team auswählt.

Wie bewerten Sie die Chancen für das deutsche Team bei der EM?
Wir haben eine schwere Gruppe mit sehr guten Mannschaften. Da wird die erste Hürde sein, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Ich hoffe, wir können uns im Laufe des Turniers kontinuierlich steigern.

Was machen Sie am 5. August 2016?
Hoffentlich in Rio de Janeiro ins Olympiastadion einlaufen.

dpa/nd